Susanne Neiß |
Anderswo Fotografien |
4.
Februar bis 4. März 2006 Galerie Junge Kunst |
Susanne Neiß hält in ihren Arbeiten
tatsächlich Gesehenes fest, genauer gesagt eine von den momentanen Einwirkungen des
Lichts und von den Materialeigenschaften des Motivs bestimmte Ansicht. Wie aber kommt es nun, dass wir uns diese Fotografien erst ergründen müssen, dass wir das, was dargestellt ist, oft nur erahnen und uns eine Identifikation des Motivs nur vage oder auch gar nicht gelingt? Dies hat mehrere Gründe: Zunächst einmal geht es der Künstlerin gar nicht um einen möglichen Wiedererkennungseffekt. Statt vertraute Sehgewohnheiten zu bedienen, rückt sie in ihren Arbeiten scheinbar belanglose Details in den Blickpunkt und gibt ungewohnte Impressionen von Gegenständen und Orten wieder. Susanne Neiß beweist in ihren Fotografien eine extrem sensible und subjektive
Wahrnehmung ihres umfelds. Sie zeigt, wie das Licht die Welt und ihre Gegenstände
verändert, wie wenig verlässlich unsere Vorstellungen von Nah und Fern sind und wie
Wirkliches unwirklich erscheinen kann. Zusätzlich wird die Realität in den Arbeiten der
Künstlerin häufig durch die Wahl des Bildausschnitts und eine extreme Vergrößerung des
vorgefundenen Motivs verfremdet. In ihren Fotografien spricht sich Susanne Neiß gegen
eine einzig gültige, objektive Wirklichkeit aus. Statt dessen macht sie deutlich, wie
Welt und Scheinwelt ineinander greifen, und wie nahe Täuschung und Realität beieinander
liegen können.
Susanne Neiß, 1971 in Worms geboren, lebt und arbeitet in Mannheim. |
Letzte Aktualisierung: 26.01.2006 12:12:39 | © 2010 Kunstverein Trier Junge Kunst e.V. |