Simone Letto
Malerei
Simone Letto, o.T., 2009, Öl auf Nessel, 170 x 170 cm (vierteilig)
Simone Letto, o.T., 2009, Öl auf Nessel, 170 x 170 cm (vierteilig)
 
21. September bis 19. Oktober 2019

Eröffnung: Freitag, 20. September 2019, 20:30 Uhr
Begrüßung/Einführung/Kuration: Sebastian Böhm

Simone Letto malt klare, trennscharfe Räume. Sie öffnet die Bühne für eine Welt, die scheint, als wäre sie bebilderte Geschichtenerzählerei. Nur: Es gibt keine Geschichte, zumindest keine verbindliche. Alle gemalten Akteure, seien sie Personal oder Raum, bleiben ohne Sprache, rätselhaft distanziert und im selben Augenblick vollkommen vertraut. Der Kopf des Betrachtenden fühlt sich erinnert, die inhaltliche Nahrung muss aus dem eigenen Picturetrack des Lebens kommen.

Sebastian Böhm, 2019


VOM WERT DER KLEINEN DINGE

In distanziert neutraler Darstellungsweise schildert Simone Letto mit fein abgestuften Farbbezügen kleine, scheinbar nebensächliche Begebenheiten des Alltäglichen, und lädt sie so auf mit sinnbildlicher Qualität.

Wie auf einem lexikalischen Schaubild isoliert sie ihre Darstellungsgegenstände von allen inhaltlichen und formalen Zufälligkeiten. Das zu Zeigende ist in der Fläche in klug gebauten, einprägsamen, rhythmisierten Kompositionsgefügen verankert. Graduelle, kaum wahrgenommene Veränderungen sind es, die der Malerin immer wieder zum Thema werden, Geschehnisse jenseits des Lauten, Grellen. Geschehnisse nahe dem Nichts, in denen sich immer wieder Spuren von Humor verbergen.

Simone Lettos Bilder sind inneren Erfahrungen gewidmet, die sie an kleinen, übersehenen Beobachtungen festmacht, im Hier und Jetzt einer umfassend verstädterten Welt des Artifiziellen. Existenzgefühl wird in einer lyrisch strengen Form gefasst. Es sind Bilder vom Pulsieren des Lebendigen, von seinem Ausgeliefertsein an das Werden und Vergehen, von der Schönheit, aber auch Flüchtigkeit der Existenz. Kleine Huldigungen an den Augenblick, an die ruhig verstreichende Zeit, an ein Tun, das nicht nach Ergebnissen oder Zielen fragt. Es sind Gegenbilder in einer Zeit, die geprägt ist von der stetigen Verschnellerung der Lebensabläufe und dem Diktat des Wachstums. Simone Letto hält malend inne … und fragt nach dem Wert der kleinen Dinge.

Thomas Brandt, Düsseldorf, 2011



Vita

Simone Letto, geboren 1965 in Stuttgart. Lebt und arbeitet in Düsseldorf.
 
1983 - 1990   Studium an der Kunstakademie Düsseldorf
  Meisterschülerin bei Prof. Fritz Schwegler
1992   Reisestipendium des DAAD, Aufenthalt in Japan
1993   Arbeitsstipendium Kunstfonds
1998   Projekt "Stories" mit Swarma Chitrakar (Leitung Markus Mußinghoff) Goethe-Institut Kolkata, Indien

Ausstellungen (Auswahl)

1987   Städt. Galerie Paderborn (G) "Klasse Schwegler"
2001   Museum Kurhaus Kleve und Kunsthalle Düsseldorf "und keiner hinkt" (G)
2002   "Schwarzwaldhochstraße" (G) Kunsthalle Baden-Baden
2004   Kulturforum Alte Post, Neuss (E)
2006   Kunstraum Düsseldorf "Trendwände" (E)
2011   Kunstverein Ulm (E)
2011   Ostrale Dresden (G)
2011   Jacobihaus im Malkasten, Düsseldorf (E)
2014   "Hier" Vitrinen im Bilker Bahnhof, Düsseldorf (E)
2014   "Noch" mit Carl Hager, Galerie Peter Tedden, Düsseldorf (E)
2017   "Takt für Takt" mit Andreas Techler, Galerie Peter Tedden, Düsseldorf (E)
2018   Gate Art Zone mit Angelica Fojtuch, Rheinuferpromenade, Düsseldorf (E)
2019   "I like fishing" Galerie Peter Tedden, Düsseldorf (G)
2019   "Malerei" Kunstverein Trier Junge Kunst, Trier (E)




Galerie Junge Kunst
Karl-Marx-Straße 90, 54290 Trier
+49 (0)651 / 976 38 40

Samstag und Sonntag 14-17 Uhr
sowie nach telefonischer Vereinbarung


Einladung Vernissage am 20. September 2019

Rezension Vom großen Ganzen ins Detail, Trierischer Volksfreund vom 7. Oktober 2019
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Letzte Aktualisierung: 14.10.2019 14:09:09 © 2019 Kunstverein Trier Junge Kunst e.V.